Im Semifinale trafen Villach/2 und Bruck/Mur aufeinander. Villach ging, vor allem aufgrund ihrer klaren Nummer Eins, Adriana Minerova als Favorit in diese Begegnung. Die Defensivkünstlerin brachte es im Grunddurchgang auf ein sagenhaftes Spielverhältnis von 74 Siegen bei einer einzigen Niederlage. Bruck konnte zwar auf die ehemalige Teamspielerin Nicole Galitschitsch zählen, trat allerdings sonst nicht in Topbesetzung an. Galitschitsch gelang tatsächlich die Überraschung, indem sie Minerova niederringen konnte. Da ihre Kolleginnen Rosa Sauer und Heike Jauck ohne Spielgewinn gegen Martha Wellinger, Bettina Feuerabend und Minerova blieben, konnte sich Villach, schlussendlich deutlich, mit 6-3 durchsetzen.
Im zweiten Semifinale standen sich Vorjahreschampion Übelbach und Oberndorf gegenüber. Da sich hier die Nummern zwei und drei des Grunddurchgangs gegenüberstanden, erwarteten alle Beteiligten und auch die Fans, ein offenes Match. Übelbach hatte allerdings andere Pläne. Der Titelverteidiger startete furios und kam während der ganzen Begegnung nie ernsthaft in Schwierigkeiten. Ines Diendorfer konnte als einzige Spielerin Oberndorfs zwei Spiele für sich entscheiden. Irene Burian verlor alle drei Spiele knapp und auch Rita Sturmlechner blieb ohne Matchgewinn. Nach zirka zwei Stunden Spielzeit hieß das Endergebnis 6-2 für Übelbach.
Finale nichts für schwache Nerven
Am Sonntag kam es dann zum, mit Spannung erwarteten, Finale zwischen den aktuell stärksten Mannschaften der easyTherm 2. Damenbundesliga. Villach wollte den Titel nach Kärnten zurückholen, Übelbach selbigen verteidigen. Das Spiel war von Beginn an heiß umkämpft. Minerova konnte ihre ersten beiden Spiele ebenso deutlich gewinnen, wie Lisa Storrer auf Seiten Übelbachs. Beim Stand von 3-3 kam es dann zum Aufeinandertreffen der beiden Stars ihrer jeweiligen Mannschaften. Es entwickelte sich ein hochdramatisches Spiel auf überaus hohem Niveau. Keine Spielerin konnte sich entscheidend absetzen, die logische Folge war ein fünfter Satz. Anfangs schien die routinierte Abwehrkünstlerin Minerova Vorteile zu haben, Storrer gab jedoch nie auf und konnte sich ihrerseits einen Matchball beim Stand von 10-9 erarbeiten. Diesen spielte sie auch aktiv und kam zu einem relativ einfachen Ball, den sie aber nicht richtig traf. Das folgende Nachspiel war nichts für schwache Nerven. Am Ende konnte die Erfahrung noch einmal über die Jugend triumphieren. Damit standen Ema Toplek und Julia Unterweger im Übelbacher Dress gehörig unter Druck. Die lösten ihre Aufgaben allerdings ziemlich sicher indem sie gegen Wellinger (Toplek) und Kelih (Unterweger) siegreich blieben. Beim Stand von 5-4 für die Steirerinnen mussten nun die Villacherinnen das Doppel für sich entscheiden um im Titelrennen zu bleiben. Möglich machen sollten dies Wellinger und natürlich Minerova. Wie alle Spiele an diesem Nachmittag war auch das Doppel an Spannung kaum zu überbieten. Storrer und Toplek kämpften beherzt und erspielten sich eine 2-1 Satzführung. Als sie dann im vierten Satz 8-5 voranlagen, war die Titelverteidigung zum Greifen nahe. Einige Nachlässigkeiten, die bestimmt auch der Anspannung geschuldet waren, brachten Villach jedoch wieder in den Satz und das Match zurück. Mit 11-8 und 11-8 holten Minerova/Wellinger die Sätze 4 und 5 und erzwangen damit ein Elfmeterschießen um den Titel in der easyTherm 2. Damenbundesliga. Keine zwei Stunden nach ihrer epischen Schlacht standen sich Minerova und Storrer somit erneut gegenüber. Die Frage war natürlich nun, welche der Damen ihre Nerven besser im Griff haben würde. Würde die routinierte Verteidigerin im Shoot-Out (Satz bis fünf Punkte) erneut die Nase vorne haben? Storrer ließ sich von ihrer, im Einzel und Doppel, vergebenen Chancen nicht beirren. Mit druckvollem Angriffstischtennis ließ die Steirerin Minerova diesmal keine Chance und gewann deutlich mit 5-1. Übelbach konnte somit den Titel verteidigen. Herzlichen Glückwunsch in die Steiermark!
Platz drei sicherte sich Oberndorf durch einen hartumkämpften 6-4 Sieg gegen Bruck/Mur. Auch diesmal reichten drei Einzelsiege der an diesem Wochenende überragenden Galitschitsch nicht. Beim Stand von 7-10 im fünften Satz des entscheidenden Doppels konnte Bruck zwar noch drei Matchbälle abwehren, schließlich konnten sich Diendorfer/Sturmlechner allerdings durchsetzen.
