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Pressemitteilung  Spielbericht  Damen 1 

SVS Ströck ist alter und neuer Staatsmeister

Titelduell in Baden aber erst durch das Satzverhältnis entschieden . . .

Erstellt von Thomas Feilmayr / Thomas Pinka
Kein Grund zur Nachdenklichkeit für Daniela Dodean (SVS Ströck)
03.10.2011 , Schwechat , Tischtennis , Multiversum , Europäischen Champions League SVS Stroeck - Gumotex Breclav.Fan YingCopyright DIENER/Philpp SchalberMarktgasse 3-7/4/5/21A-1090 WienTelefax +43 1 955 32 35Mobil +43 676 629 98 51BA CABank Nr. 12000Account Nr. 00712 223 783e-mail: agentur@diener.atDatenbank: www.diener.at

Es war angerichtet in der Veranstaltungshalle der niederösterreichischen Kurstadt Baden: Am Programm stand das Play-Off – Finale der Damen um den österreichischen Mannschafts-Staatsmeistertitel zwischen der ersten Mannschaft von SVS Ströck, Linz AG Froschberg und dem TTC CarinthiaWinds Villach.

Im ersten Halbfinale des Play-Offs duellierten sich bereits drei Tage zuvor in der WSA die beiden SVS Ströck Teams. Erwartungsgemäß gewann die mit Weltklassespielerinnen gespickte erste Mannschaft aus Schwechat (Topstar und Nr. 17 der Welt Fan Ying, Österreichs Nr. 2 Li Qiangbing und die starke Rumänin Daniela Dodean) und behielt mit 4:0 klar die Oberhand. Das zweite SVS Ströck Team mit der jungen Garde rund um Nicole Galitschitsch, Valerie Tischler und Veronika Heine konnte jedoch wertvolle Erfahrungen gegen das europäische Topteam aus den eigenen Reihen sammeln.  

Halbfinale Nummer zwei zwischen der Linz AG Froschberg und dem TTC CarinthiaWinds Villach war dann tatsächlich das erste Spiel des Bundesliga-Finaltages in Baden. Auf Seiten des haushohen Favoriten aus Oberösterreich standen Serien-Einzelstaatsmeisterin Liu Jia, Tschechiens Nr. 1 Iveta Vacenovska und Österreichs Nachwuchs-Hoffnungsträgerin Sofia Polcanova im Aufgebot. Der Kärntner Bundesliga-Meister versuchte mit der heimischen Nr. 3 Amelie Solja sowie den beiden Slowakinnen Sona Hudecova und Adriana Minerova dagegen zu halten.

Die Einzelpartien entwickelten sich zu einer klaren Sache für die Damen vom Froschberg: Vacenovska gegen Hudecova und Liu Jia gegen Solja konnten sich jeweils ohne Satzverlust durchsetzen. In Spiel Nummer drei dann der erste Satzgewinn auf Seiten der Kärntnerinnen: Polcanova zeigte sich zu Beginn gegen das Abwehrspiel von Minerova etwas verunsichert und musste bei ihrem Sieg über vier Sätze gehen. Damit stand es aber bereits 3:0, und nur mehr ein Sieg wurde für einen Linzer Finaleinzug benötigt.

Polcanova und Vacenovska für Froschberg sowie Solja und Minerova für Villach bildeten im Anschluss die beiden Doppelpaarungen. Ähnlich wie die Einzelspiele davor, verlief auch das Doppel ziemlich einseitig; die Linzerinnen ließen ihren Kontrahentinnen in keiner Phase des Spieles eine Chance und gewannen mit 3:0. 

Somit steht die Linz AG Froschberg nach einem überlegenen 4:0 im Finale, wo die leicht favorisierte Mannschaft von Titelverteidiger SVS Ströck wartete. Man durfte sich also auf einen wahren Tischtennis-Leckerbissen freuen.

Das Finalspiel selbst ging dann vor ca. 90 Zuschauern über die Bühne. In Partie eins standen sich Li Qiangbing und Polcanova gegenüber. Die Partie nahm zunächst einen sensationellen Lauf, denn bis 0:2 in Sätzen und 6:9 für Polcanova sah Favoritin Li wie die sichere Verliererin aus, konnte aber Satz drei noch mit 11:9 herumreißen. Ebenso war Satz vier abwechslungsreich bis zum Schluss, wobei sich die Schwechaterin abermals knapp durchsetzen konnte. Auch der Finalsatz war von tollen Ballwechseln geprägt, und – man hätte es nach dem dritten Durchgang nicht mehr geglaubt – tatsächlich mit dem besseren Ende für Polcanova, die mit 11:9 die Oberhand behält und Froschberg damit 1:0 in Front bringt.

Spiel zwei brachte das Duell der eigentlichen Nummer 1 - Spielerinnen, nämlich zwischen Fan Ying und Liu „Susi“ Jia. Es entwickelte sich eine recht einseitige Partie, wobei Satz drei auch durchaus für Liu Jia ausgehen hätte können, war sie doch 6:0 und 9:5 in Front und hatte zuletzt auch einen Satzball. Was blieb, war der verdiente Ausgleich für SVS Ströck durch ein 3:0 von Fan Ying – aktueller Stand 1:1.

Die Protagonistinnen im dritten Einzel waren Dodean und Vacenovska. Satz eins ging klar an Tschechin in den Reihen der Linzerinnen, in Satz zwei gelang Vacenovska beinahe ein kleines Tischtenniswunder, als sie ein 4:10 in ein 10:10 verwandelte, jedoch unglücklich 10:12 unterlag. Es entwickelte sich im weiteren Verlauf ein echter Tischtenniskrimi auf allerhöchstem spielerischem Niveau! Mit einem besseren und glücklicheren Ende für Vacenovska, die sich knapp im fünften Satz durchsetzen konnte. Neuer Zwischenstand mittlerweile 2:1 für Linz.

Fortgesetzt wurde der Abend mit dem Doppel Fan Ying/Dodean gegen Liu Jia/Vacenovska, wobei dieser Partie im Hinblick auf den Endausgang schon fast mehr als bloß vorentscheidenden Charakter zukam – de facto musste Linz ein weiteres Mal gewinnen, um die Titelchancen weiter aufrecht zu erhalten. Dementsprechend umkämpft war diese Partie dann auch tatsächlich – kein Satz ging mit mehr als zwei Punkten Unterschied an eines der beiden Teams – die logische Konsequenz war ein Entscheidungsdurchgang. In diesem konnten sich Fan und Dodeanentgegen dem bisherigen Matchverlauf und vor allem aufgrund einiger starker Abwehrschläge der chinesischen Topspielerin im Schwechater Dress früh absetzten und gaben die Führung nicht mehr aus der Hand.

Dies war gleichbedeutend mit dem abermaligen Ausgleich – 2:2 stand es nun, wobei SVS Ströck im so wichtigen Satzverhältnis bereits mit zwei Sätzen in Führung lag. Und kundige Beobachter wussten bereits, was die Stunde geschlagen hatte:

Es folgte das beinahe schon klassische Duell zwischen Österreichs beiden Topspielerinnen Liu Jia und Li Qiangbing, wobei „Susi“ in der laufenden Saison immer gewinnen konnte und auch aufgrund derüberraschenden Auftaktniederlage Li's klare Favoritin war. Li zeigte sich davon im ersten Satz zunächst unbeeindruckt, agierte druckvoll und erspielte sich einige Satzbälle. Diese konnte sie aber allesamt nicht nutzen gab den Satz noch ab und hatte in weiterer Folge keine Chance mehr. Durch dieses 3:0 von Liu Jia ging Froschberg abermals in Führung, und nur mehr ein Einzel war ausständig.

Eigentlich eine gute Ausgangsposition, würde man meinen, doch lautete das letzte Einzel Sofia Polcanova – Fan Ying. Die Bezeichnung „David gegen Goliath“ wäre hier eigentlich schon untertrieben; hat die Nr.17 der Welt, Fan, doch nun seit 7 Jahren nicht mehr gegen eine Europäerin verloren, und ihre Gegnerin – ein erst 17-jähriges, aufstrebendes österreichisches Talent. Polcanova hielt sich zwar äußerst wacker und erzielte auch einige schöne Punktgewinne, mehr allerdings ließ ihre Gegnerin ganz einfach nicht zu.

Somit war auch nunmehr notwendige Rechenaufgabe eine leichte – beim Endstand von 3:3 hatte SVS Ströck das um zwei Sätze bessere Satzverhältnis und kürte sich damit zum wiederholten Male zum österreichischen Mannschafts-Staatsmeister. Eine gelungene Generalprobe also für das am kommenden Montag in der WSA stattfindende Rückspiel des Women-Champions-League – Finals gegen Berlin.