Zum Hauptinhalt springen
Interview  Herren 1  Nachwuchsspieler 

»Als Dreier habe ich nichts zu verlieren...«

Simon Pfeffer über seine erste Saison in der höchsten Herren-Bundesliga

Erstellt von Thomas Feilmayr

Simon, du hast vergangene Saison deine erste volle Bundesliga-Saison gespielt und dabei ein positives Spielverhältnis erzielt, was noch nicht allzu vielen "Newcomern" gelungen ist. Wie hast du die Saison selbst erlebt

Gut… Ich hab in einer tollen Mannschaft gespielt, die mir immer wieder dabei geholfen hat, Motivationstiefs zu überwinden, wenn der Stress in der Schule zu groß oder die Herausforderungen bei den Turnieren zu viel wurde. Im Großen und Ganzen hat es also gepasst.

Für nächste Saison wagst du gleich den nächsten Schritt, und zwar den Sprung in das Kalte Wasser der 1.Bundesliga bei Stockerau. Welche Gründe waren dafür ausschlaggebend?

Es ist sportlich gesehen einfach viel sinnvoller für mich, weil ich dort mehr und früher Erfahrung auf einem hohen Niveau sammeln kann. Meine Trainer haben mir auch größtenteils zu diesem Schritt geraten.

Die 1.Bundesliga bringt für dich eine deutliche Reduktion der Spielanzahl, vor allem, da du wahrscheinlich oft auf Position 3 aufgestellt werden wirst. Wie gehst du mit der Situation um, oftmals nur gegen die gegnerischen Einser und Zweier spielen zu können?

Als Dreier habe ich nichts zu verlieren und werde sicher mit voller Motivation in die Spiele gehen und mein Bestes geben. Ich muss mir eben mit der Zeit eine vordere Position erkämpfen, indem ich besser gereihte Spieler schlage.

Eine hohe Zielsetzung bei zwei so starken Mannschaftskollegen wie Adam Pattantyus und Borna Kovac. Hast du bilanzmäßig bestimmte Erwartungen an dich selbst?

Ich spiel mal am Anfang nur Partie für Partie, weil ich dieses Jahr nicht wirklich nach Bilanzen gehen kann. Es gibt jedenfalls drei eher schwache Mannschaften (Don Bosco, Sportklub und Kuchl), gegen die ich mit Sicherheit punkten kann und will.

Wirst du kommende Saison auch ein paar Matches in der Superliga bestreiten?

Gut möglich, wenn ich will und gerade Zeit habe. Das Angebot besteht jedenfalls.

In Fachkreisen wirst du als Spieler mit einer „Goldhand“ tituliert. Selbst in der 2.Bundesliga hast du viele Partien mit Hilfe von Trickshots und überraschenden Schnittvariationen entschieden. Behältst du dir das bei, oder wird sich dein Spiel in der 1.Bundesliga grundlegend ändern müssen?

Je höher ich spiele, desto aggressiver muss ich an die Sache ran gehen. Die Kreativität werde ich hoffentlich nie verlernen oder verlieren; und sie wird immer ein Bestandteil bleiben, mit dem ich in knappen Situationen punkten kann. Die 1.Bundesliga erfordert aber mit Sicherheit mehr Durchschlagskraft in den Schlägen; für mich bedeutet das, dass ich vorhandorientierter agieren muss.

Damit einher geht wohl auch eine verbesserte Beinarbeit und Kondition.

Auf jeden Fall.

Themenwechsel: Internationale Einsätze, Bundesliga, WSA-Training... neben so vielen Tischtennis-Aktivitäten bleibt wohl nicht mehr viel Zeit übriges, etwa für Privates, Familie und Freunde, oder?

Mein Freundeskreis besteht klarerweise zu einem Großteil aus TT-Kollegen, was noch nichts Nachteiliges ist. Es bleibt halt nicht viel Zeit, um besondere Unternehmungen mit Familie oder Freunden zu machen.

Schlussfrage – Vor Zwei Jahren hast du Wiener Liga gespielt, letzte Saison 2.Bundesliga, diese Saison 1.Bundesliga. Was folgt im kommenden Jahr?

Champions League muss schon drinnen sein ;-)… nein ernsthaft, sicher weiter 1.Bundesliga, keine Frage.

Simon, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute in der höchsten Spielklasse Österreichs!

(das Gespräch führte Thomas Feilmayr)