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Pressemitteilung 

Danke Jungs - Gold für Österreich bei EM

Stefan Fegerl, Daniel Habesohn und Robert Gardos schrieben bei der EM in Jekaterinburg Geschichte! In einem dramatischen Finale rang unser Team Favorit Deutschland nieder und holte 10 Jahre nach der Silbermedaille in Aarhus Gold im Mannschaftsbewerb. Nach 4,5 Stunden und fünf teils dramatischen Partien war die Sensation perfekt.

Robert Gardos - Copyright: Agentur Diener

Hochklassige Ballwechsel und eine mannschaftlich geschlossene Topleistung waren im Expo-Center von Jekaterinburg die Zutaten zu einem sporthistorischen Triumph für unser Land. Der in Frankreich engagierte Robert Gardos und unsere Helden aus der easyTherm Tischtennis Bundesliga Stefan Fegerl und Daniel Habesohn steuerten je einen Punkt zum 3:2-Finalerfolg gegen den Topfavoriten Deutschland bei. Die insgesamt sechste EM-Goldmedaille für Österreich war die erste für die Herren-Mannschaft.

Stefan Fegerl: "Wir sind im Vorfeld davon ausgegangen, das Ovtcharov vermutlich zwei Punkte holen wird. Aber auf die übrigen Spiele waren wir perfekt vorbereitet und gut auf unsere Gegner eingestellt."

Gardos wurde vom österreichischen Teamtrainer erwartungsgemäß für das erste Match nominiert, begann gegen Linkshänder Patrick Baum aber ungewohnt nervös und lag rasch mit 0:2 im Hintertreffen. Ab Satz drei fand er jedoch zu seinem Rhythmus. Nach dem Ausgleich entwickelte sich der fünfte und entscheidende Durchgang zu einem wahren Krimi den Gardos mit 13:11 für sich entschied und die Mannschaft erstmals jubeln ließ. 

Ovtcharov hält Deutschland im Spiel

Wer dachte, nach diesem Nervenkitzel etwas durchatmen zu können, wurde unmittelbar darauf eines Besseren belehrt. Am Ende blieben eine phänomenale Leistung und eine unglaubliche Aufholjagd von Stefan Fegerl gegen den Olympia-Dritten Dimitrij Ovtcharov unbelohnt. Bei 1:1 in Sätzen holte er zunächst ein 4:9 auf, nach dem der Vorteil in der Verlängerung mehrmals wechselte stellte der Weltranglisten-5. Ovtcharov doch noch auf 2:1. Mit dem psychologischen Vorteil im Rücken zog er auch in Durchgang vier auf 10:6 davon, Fegerl wehrte mit teils unglaublichen Schlägen alle vier Matchbälle ab und stellte mit 14.12 den Ausgleich her. Im Entscheidungssatz vermochte sich keiner der beiden abzusetzen, Fegerl holte sich bei 10:9 sogar die erste Chance auf die große Sensation, am Ende hatte Ovtcharov aber doch mit 12:10 das glücklichere Ende.

Auch im Spiel der als Nummer drei nominierten Akteure zwischen Daniel Habesohn und Patrick Franziska blieb man der Tradition der Fünfsatzmatches treu. Der Österreicher zog auf 2:0 davon, vergab aber in Satz vier bei 10:8 zwei Matchbälle und musste auch Durchgang vier nach hoher 5:0-Anfangsführung abgeben. Im letzten Satz zog er aber wieder von Anfang an davon, blieb stets voll konzentriert und holte mit einem auch taktisch klug gespielten 11:5 die wichtige Führung für sein Team zurück.

Daniel Habesohn: "Es war schwer heute für mich, als es nach einer 2:0-Führung noch in den fünften Satz gegangen ist. Mir war klar, wenn ich verliere sind wir in großen Schwierigkeiten. Zum Glück habe ich letzten Satz von Anfang an geführt und dann auch sicher gewonnen."

Match vier ging entgegen den Gepflogenheiten nur auf vier Sätze. Robert Gardos konnte gegen Dimitrij Ovtcharov mit 11:8 vorlegen, die noch fehlenden zwei Sätze zum Titel wollten aber nicht gelingen. Mit zweimal 11:8 und einem 11:5 dominierte der Deutsche das Geschehen in weiterer Folge souverän und holte damit für sein Team zum zweiten Mal an diesem Abend den Ausgleich.

Fegerl holt erlösenden dritten Sieg

Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt schon knapp vier Stunden, die Entscheidung um EM-Gold musste im fünften und letzten Spiel zwischen Stefan Fegerl und Patrick Baum fallen. Der 27-jährige Österreicher ging mit der schweren Situation locker um: "Es war ein super Gefühl! Aber heute war es ein bisschen leichter als gegen Portugal und Russland. Wir waren die Außenseiter, ich war extrem relaxed."

Mit einem 11:8 startete Fegerl auch perfekt in die Partie. Nach 11:9 in Satz zwei fehlte nur noch ein Satz zum großen Traum. Bis 4:6 lag Fegerl im dritten Durchgang immer ein bis zwei Punkte zurück, ab diesem Zeitpunkt agierte er aber wie in Trance. Fünf Punkte holte er in Folge, verwandelte seinen ersten Matchball zum 3:0 und lag sich anschließend mit seinen Teamkollegen unter lautem Jubel in den Armen.

Kapitän Robert Gardos: "Wir wussten, es wird ein hartes und langes Match! Wir waren darauf eingestellt, und haben bis zum letzten Ball gekämpft. Wir wollten diesen Erfolg einfach unbedingt, hatten einen großen Willen!"

Finale Mannschaft Herren

Österreich vs. Deutschland     3:2

Robert Gardos vs. Patrick Baum   3:2 (-7,-8,8,7,11)
Stefan Fegerl vs. Dimitrij Ovtcharov   2:3 (10,-17,-7,12,-10)
Daniel Habesohn vs. Patrick Franziska   3:2 (9,7,-10,-10,5)
Robert Gardos vs. Dimitrij Ovtchraov   1:3 (8,-8,-8,-5)
Stefan Fegerl vs. Patrick Baum   3:0 (9,8,6)