Vor der tollen Kulisse von 70 Zusehern in Gumpoldskirchen, wohl zu gleichen Teilen aus Heim- und Auswärtsfans bestehend, gab es an diesem Tag einen Spieler, der allen Anderen um Klassen überlegen war: der Ranglistenerste Yuriy Matviychuk war in seinen drei Einzelpartien nicht zu gefährden, gewann sämtliche seiner Begegnungen mit 3:0 und schuf damit die Basis zu dem wichtigen Prestigeerfolg. Der Nachwuchsspieler in den Reihen der Guntramsdorfer, Maria Varga, konnte mit gutem Einsatz und Kampf immerhin einen 5. Satz gegen Jörg Pichler erreichen, musste sich jedoch gegen Franz Kraus-Güntner und Alexander Reitner klar mit 0:3 geschlagen geben. „Ich muss zugeben, dass ich gegen Mario Varga ein wenig zu locker ins Spiel gegangen bin und so was rächt sich im Tischtennis schnell“, so Jörg Pichlers erste Stellungnahme unmittelbar nach dem kräfteraubenden Match.
Der dritte Mann in Guntramsdorfs Reihen, Mario Padera, war zugleich auch der Marathonmann des Tages. Nicht weniger als drei Fünfsatzpartien musste er im Einzel hinter sich bringen, um sich lediglich Kraus-Güntner geschlagen geben zu müssen, aber immerhin Pichler und Reitner in die Schranken weisen konnte. Das Spiel des Tages war sicherlich die Begegnung zwischen Padera und Kraus-Güntner, in welchem Kraus-Güntner schnell 2:0 in Führung lag, im vierten Satz auch zwei Matchbälle vorfand, diesen Satz jedoch noch verlor, um dann doch noch knapp im fünften Satz zu gewinnen. Ganz im Gegenteil zu Paderas Match gegen Pichler, in welchem Pichler drei Matchbälle vorfand, welcher er aber allesamt vergab und Padera doch noch als knapper Gewinner siegreich blieb. „Genauso wie im vorigen Jahr in Guntramsdorf“, so das ernüchternde, kurze Resümee Pichlers.
„Im Doppel ist es in dieser Saison wirklich wie verhext: konnten wir letzte Saison noch die Doppelwertung gewinnen, halten wir diese Saison erst bei einem Doppelerfolg (Anm. aktuell eine 1:6 Bilanz). Das ist dann leider zu 90% der Knackpunkt, da wir sehr oft zu unseren Doppeln drankommen, aber durch die vielen Niederlagen eine Menge Punkte liegen lassen. Mittlerweile fehlt uns ein wenig das Selbstvertrauen und womöglich auch ein wenig das Spielglück“, ist man sich in Gumpoldskirchen nicht ganz klar, warum es diese Saison um so viel schlechter im Doppel läuft, als noch in der vorigen.
Guntramsdorf bleibt damit in der Rückrunde ungeschlagen und hält mittlerweile bei vier Siegen und einem Unentschieden im Jahr 2016. Der Endspurt um Platz zwei mit Oberndorf, Mauthausen und dem Sportklub Wien wird an Spannung kaum zu überbieten sein und bis zur letzten Runde offen bleiben.
Gumpoldskirchen selbst möchte zumindest den sechsten Platz halten und schielt mit einer guten Performance sogar noch auf den fünften Platz, „der ja punktemäßig nicht allzu weit entfernt ist“. Übrigens: unmittelbar nach dem Match gegen Guntramsdorf fand gleich das Intercupduell gegen Merseburg (GER) statt, welches leicht und locker 4:0 gewonnen wurde. „Im Intercup waren wir noch nie so weit, wie in dieser Saison. Zugegeben, die Gegner waren, bis auf Sarajevo, nicht so stark. Toll wäre natürlich, wenn wir die nächste Runde auch noch gewinnen und dann im Finale in Paris dabei wären. Wenn nicht, sind wir mit unseren jetzigen Ergebnissen auch hoch zufrieden, denn es hat ja - so glaube ich - noch keine andere österreichische Mannschaft soweit wie wir geschafft“, hofft Jörg Pichler auch, dass es für Gumpoldskirchen auf europäischer Ebene weiterhin so erfolgreich läuft.
Fortgesetzt wird die easyTherm 2. Herren-Bundesliga A mit zwei Runden am 5. und 6. März 2016, wo wir mal vom Nachzüglerduell zwischen der Spielgemeinschaft Mariahilf/Langenzersdorf (9.) und Gratwein (8.) berichten werden.
