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Spielbericht  Herren 2 

"Ein Lernprozess für uns"

Der TTV Raika Sierndorf hat über ein gutes Jahrzehnt im oberen Mittelfeld der niederösterreichischen Landesliga mitgespielt und sogar zahlreiche Titel geholt, doch man wollte es bisher nie versuchen, in die nächsthöhere 2. österreichische Bundesliga aufzusteigen. "Doch am Ende der Saison 2014/2015 bekamen wir durch den vierten Platz in der Landesliga die Möglichkeit, am Qualifikationsturnier teilzunehmen und nahmen diese Chance wahr. Unsere Eigenbauspieler Martin Kinslechner und Michael Kufmüller waren weit genug und haben sich diese Möglichkeit verdient", so Albert Wilder, Sektionsleiter und non-playing Captain des Bundesligateams.

Erstellt von Thomas Pinka
Der TTV Raika Sierndorf mit Sektionsleiter Albert Wilder, ATV-Staranwalt Amir Ahmed, Radovan Debnar, Michael Kufmüller und Martin Kinslechner

"Es ist und bewusst, dass wir mit unserem Kader sicherlich im unteren Tabellenbereich mitspielen werden, aber es ist ein Lernprozess für uns, dieses erste Bundesligajahr. Mittel- bis langfristig wollen wir uns im sicheren Mittelfeld festsetzen und nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben", fasst Sierndorfs Sektionsleiter Wilder die Herangehensweise an das Kapitel Tischtennis-Bundesliga zusammen. 

Nach bisher absolvierten drei Bundesligarunden hat sich Sierndorf durchaus bereits profiliert und "sportlich überraschend gut mithalten können" lautet das erste Fazit der Niederösterreicher. Tatsächlich hat man vorallem vor zwei Wochen beim 1:6 gegen Mauthausen und beim 4:6 gegen Salzburg mit tollen Leistungen aufhorchen lassen können. "In erster Linie konnten bisher unsere Eigenbauspieler Martin Kinslechner und Michael Kufmüller mit guten Spielen überzeugen, das ist auch sehr wichtig für den Verein. Auch die Anerkennung und Akzeptanz in der Marktgemeinde Sierndorf ist vorhanden, was mich besonders freut und so waren beim letzten Heimspiel sowohl der Bürgermeister, als auch der Vizebürgermeister als Zuseher in unserer Halle", zeigt man sich in Sierndorf zufrieden mit der bisherigen Saison.

Am letzten Wochenende kam es dann auch gleich zum ersten Niederösterreichderby gegen den letztjährigen Erstligisten aus Oberndorf/Melk und konnte vor allem zu Beginn starke Gegenwehr leisten. Martin Kinslechner brachte mit einem 3:1 gegen Clemens Gal vor zahlreichen Zusehern Sierndorf in Führung und Radovan Debnar konnte gegen Christian Seyrlehner in einem Viersatzmatch sogar auf 2:0 erhöhen. Oberndorf schlug jedoch postwendend zurück und konnte durch einen klaren Sieg von Daxböck über Kufmüller sowie einen äußerst engen Fünfsatzsieg von Gal über Debnar zum 2:2 ausgleichen. Nun war der Oberndorfer Zug aber wirklich in Fahrt gekommen und man gab in den restlichen vier Singles nur noch einen einzigen Satz ab, gewann schlussendlich mit 6:2, wobei in der 9. Partie des Tages der Sieg von Kinslechner über Seyrlehner nicht mehr gezählt hat, da zuvor Debnar gegen Daxböck verloren hatte.

In Summe zeigt man sich in Sierndorf höchst zufrieden über die Herren-Bundesliga, jedoch sieht man einen Punkt des Regulativs etwas kritischer: "Wir dürfen nicht mit drei Österreichern spielen, da wir keinen U13 Spieler in der österreichweiten Nachwuchs-Superliga stellen können, was wir doch ein wenig ungerecht finden. Wir sind eine 4.000 Einwohner zählende Marktgemeinde, haben regelmäßig 20 Kinder beim Nachwuchstraining und spielen mit Martin und Michi Bundesliga, sprich mit zwei Eigenbauspielern. Hier noch dazu diese Forderung ins Bundesligaregulativ aufzunehmen, halten wir gegenüber kleineren Vereinen für nicht fair." Trotzdem gibt man sich kämpferisch bei den Niederösterreichern und möchte bei den letzten zwei Heimspielen in diesem Jahr am 14./15.11. gegen Oberpullendorf und Gratwein die nötigen Punkte holen, um zumindest nicht den letzten Platz in der 2. Herren-Bundesliga über die Winterpause inne zu haben. "Mit unserem größeren Spielerkader haben wir hier auch die Möglichkeit zu variieren und glauben daher geschickt aufstellen zu können, hier sehe ich einen unserer Vorteile", gibt sich Sektionsleiter Wilder optimistisch im Hinblick auf die zwei anstehenden, extrem wichtigen Duelle.