Nach Vorliegen der Endreihung erhielt das bestgereihte Team jeder Liga die vollen Punkte ihrer Mannschaftszahl, also 12 bei 12 Teams usw., alle weiteren je einen Punkt weniger, also das Schlusslicht auch noch einen Bonuspunkt. Gespielt wurde mit Dreiermannschaften, im Champions League-System, ohne Doppel bis zu Siegpunkt 3.
Es kam zu einer attraktiven Veranstaltung mit hochklassigen und spannenden Gefechten. Alle Teilnehmer und auch die Zuschauerkulisse konnten sich über eine schöne Halle, perfekte Organisation, die den Stockerauer Vereinsmanagern, TT-Ikone Stani Fraczyk und Stefan Reinsperger zu verdanken war, sowie ausgezeichnete Spielbedingungen freuen. Medieninteresse und Fernsehpräsenz stellten die Bedeutung dieser Veranstaltung unter Beweis. Die Fernsehübertragung auf ORF Sport+ stand am folgenden Dienstag um 20h 45 allseits im Blickpunkt.
Wie zu erwarten, traf bei den Damen wieder das Finale der Erzrivalen ein, und Linz AG Froschberg eroberte gegen SVNÖ Ströck zum vierten Male in Folge den Cuptitel. Allerdings waren die Niederösterreicherinnen gar nicht in Bestbesetzung angetreten und mussten sich daher mit einem ziemlich deutlichen 1:3 geschlagen geben.
Den Ehrenpunkt schaffte die junge Französin Marie Migot mit ihrem völlig unerwarteten 3:1 gegen Iveta Vacenovska. Diese litt allerdings unter einer leichten Verletzung und konnte so nicht in ihrer Normalform agieren. Als unbezwingbar erwies sich wieder einmal „Susi“ Liu Jia, sie behielt nach ihrem klaren 3:0 über die Amerikanerin, Lily Zhang, auch gegen Tamolwan Khetkuen mit 3:2 die Oberhand und dies nach 1:2-Satzrückstand.
Weit mehr Spannung lieferte das Ringen um die Bronzemedaille. LZ easyTherm Linz Froschberg konnte über ein bis Gleichstand 2 schwer umkämpftes 3:2 gegen SC Ossiacheersee/Bodensdorf jubeln, bei dem Gui Lin beide Einzel in sicherer Manier gewann, und Karoline Mischek den Schlusspunkt mit einem deutlichen 3:0 gegen Katja Tomazic setzte.
Hocherfreut zeigte sich „Froschkönig“ Günther Renner: „Das war ein wunderschöner Auftakt des Sportjahres für uns. Im Meister-Play-off werden die Karten zwar neu gemischt, aber wir dürfen uns auch gute Chancen ausrechnen, wenn Ströck in Bestbesetzung antritt. Das Ziel für unsere „Erste“ ist klar: Der Meistertitel. Stolz dürfen wir auch auf das junge Team von LZ easyTherm sein, Rang 3 ist für die Jungstars ein respektabler Erfolg. Auch mit dem Ergebnis unserer „Zweiten“, die immerhin Rang 5 schaffte, können wir recht zufrieden sein.“
Sehr zuversichtlich und hochpositiv äußerte sich SVNÖ Ströcks Vereinsmanager, Martin Sörös: „Wir können wirklich glücklich sein, wie sich unsere Jungstars behauptet haben. Marie hat sogar im Finale ein 3:1 gegen die starke Vacenovska erobert und damit ihren Aufwärtstrend bewiesen. Unser Ziel ist die Weiterentwicklung unserer Jungen und auch der Meistertitel. Natürlich ist Linz AG Froschberg eine harte Herausforderung, doch im Finalturnier werden wir auf jeden Fall in Bestbesetzung antreten.“
Bei den Herren hieß der überlegene Cupsieger wieder SG Weinviertel Niederösterreich. Nach dem klaren 3:0 im Semifinale gegen KSV HiWay Grill Kapfenberg konnte auch Sensationsfinalist, SPG Linz, mit dem gleichen Resultat in die Schranken gewiesen werden. Dieser hatte nach dem überraschenden 3:1 gegen den amtierenden Vizemeister und Gastgeber, UTTC Stockerau, im Semifinale Titelkandidat SPG Walter Wels mit einem noch sensationelleren 3:0 ausgeschaltet.
Das Finale verlief dann spannender, als das Ergebnis vermuten lässt. Nur Stefan Fegerl konnte sich mit einem glatten 3:0 gegen Daniel Kosiba durchsetzen. Zum Auftakt blieb zwar Hou Yingchao gegen Li Hu auch ohne Satzverlust, doch Satz 2 und 3 waren schwer umkämpft, mündeten in Minimaldifferenz und hätten auch eine Umkehr bringen können.
Den Gesamtsieg fixierte Daniel Habesohn mit seinem knappen 3:2 im Duell der Nationalspieler gegen Feng Xiaoquan und dies nach 1:2-Rückstand in Sätzen. Nach dem glatten 11:5 in Satz vier kam es für Habesohn in Satz fünf zu einem 3:7-Rückstand und Feng sah schon wie der sichere Sieger aus. Doch Daniel bewies enorme Nervenstärke und errang acht Punkte in Folge.
Funktionärsikone, Dr. Johann Friedschröder, zeigte sich hochzufrieden: „Der Cupsieg war unser erstes Ziel und dieses haben wir problemlos erreicht. Hou Yingchao hat sich nach seinem Sommertraining, das er gemeinsam mit Stefan Fegerl in Peking gemacht hat, deutlich gesteigert, und das Saisonziel für unser starkes Team ist natürlich wieder der Meistertitel, was bei normalem Verlauf sicher gelingen wird.“
Robert Renner, Sportmanager der neugegründeten Spielgemeinschaft Linz, der überregionalen Fusion von Linz AG Froschberg und Union Waldegg Linz für die Bundesliga Herren, war vom Abschneiden seines Teams sogar recht begeistert: „Dieser Vizetitel im Cupbewerb ist auf jeden Fall mehr, als wir beim ersten Antreten erwartet haben. Wir wollen unsere Jungen weiter aufbauen und längerfristig mit eigenem System und den jungen Österreichern, wie bei den Damen, nicht nur den Sprung an die nationale, sondern auch an die internationale Spitze schaffen. Wir hoffen auf das Gelingen des Vorstoßes zu diesem Wunschziel und werden alles hiefür unternehmen.“
Im Ringen um die Bronzemedaille konnte sich SPG Walter Wels gegen KSV HiWay Grill Kapfenberg zwar mit 3:1 durchsetzen, das Match lieferte aber Dramatik pur. Christoph Simoner bescherte dem steirischen Topteam mit seinem knappen 3:2 gegen Zsolt Petö einen gelungenen Auftakt. Mihai Bobocica konnte dann aber David Vorcnik mit einem deutlichen 3:0 bezwingen, und bei Gleichstand 1 lieferten sich Dominique Plattner und Martin Heimberger ein offenes Gefecht, in dem sich der Welser mit viel Glück im Nachspiel des 5. Satzes durchsetzen konnte.
Das Abschlußduell zwischen Petö und Vorcnik brachte einen an Spannung kaum überbietbaren Verlauf. Nach dem 12:10 von Satz 1 errang Petö ein 11:5, ging in Satz 3 mit 8:2 in Führung und sah schon wie der sichere Sieger aus. Doch Vorcnik gelang eine spektakuläre Aufholjagd, er schaffte den Ausgleich und dann mit viel Nervenstärke ein glückliches 15:13. Petös Siegeswillen war aber nicht zu verdrängen, ihm gelang im folgenden Satz ein ebenso dramatisches 12:10 und damit die Bronzemedaille für sein Team.
Rudolf Bräuml, Vereinsleiter von SPG Walter Wels, äußerte sich über Rang 3 seines Teams recht zufrieden: „In diesem Eröffnungsturnier war Rang 3 für uns das höchste Ziel und das haben wir erreicht. Im Grunddurchgang wollen wir den Einzug in das Topquartett schaffen, und im Finalturnier in das Titelringen eingreifen. Dort können wir sicher wieder unseren hochklassigen Japaner, Yuya Oshima, einsetzen und vielleicht sogar die Weinviertler ärgern. Die Spielbedingungen und die Organisation dieses Eröffnungsturnieres haben unsere Erwartungen voll erfüllt und wir können nur hoffen, dass es auch in Zukunft weiter so funktioniert.“
