Herbstmeistertitel an ASKÖ Glas Wiesbauer Mauthausen

Bereits vor der letzten Runde dieses Jahres steht mittlerweile fest - die Donaumärkter werden erstmals seit langem wieder als Tabellenführer überwintern. Dafür waren in den Runden 9 und 10 mindestens zwei Punkte von Nöten, und genau diese sind es schlussendlich auch geworden, wenngleich man in Mauthausen statt zweier Remis eigentlich auf zwei volle Erfolge gehofft hatte. Titelkonkurrent SPG Walter Wels kann nun mit einem Sieg zum Ende der Hinrunde nach Punkten noch gleichziehen. Das bessere Spielverhältnis spricht allerdings für die Mühlviertler, die ihrerseits die Begegnung der letzten Runde gegen Linz Froschberg schon vorgespielt (und gewonnen) haben.

Für die beiden Punkteverluste des Herbstmeisters sorgten ECE-KSV Grill Kapfenberg (Samstag) und UTTC Oberwart (Sonntag). Zwar war die mannschaftliche Geschlossenheit der Oberösterreicher - alle Spieler konnten an beiden Tagen jeweils mindestens ein Einzel gewinnen - erneut intakt, doch war speziell von Top-Spieler Ferenc Pazsy eigentlich mehr als nur zweimal ein 1:2 - Spielverhältnis zu erwarten.

Als zu stark für die Mauthausener erwies sich am Samstag Aufschlag-Spezialist Christoph Simoner, der gegen Pazsy und Bernhard Presslmayer nach zwei Nervenkrimis jeweils im Entscheidungssatz die Oberhand behielt, und darüber hinaus Altmeister Ding Yi mit einem klaren 3:0 bezwang. Die anderen zwei Erfolge steuerte Gabor Gerold bei, der Ungar im Dress der Kapfenberger wies Landsmann Pazsy mit 3:1 in die Schranken und konnte sich gegen Ding Yi hauchdünn im 5. Satz behaupten. Gegen Presslmayer musste er sich nach vielen langen Ballwechseln dagegen mit demselben Ergebnis geschlagen geben. Für Martin Heimberger hingegen lief an diesem Tag nur wenig zusammen. Kapfenbergs Nr.3 musste drei Niederlagen einstecken. Ein Bollwerk bleibt nachwievor das Mauthausener Doppel Presslmayer/Pazsy, das in der laufenden Saison noch keine einzige Niederlage zu verbuchen hat.

Der Sonntag brachte für die Oberösterreicher im Duell mit UTTC Oberwart einen nahezu spiegelgleichen Spielverlauf. Oberwarts William Henzell (Australiens Nr. 1), derzeitiger Ranglistenerster der Bundesliga steuerte gleich 3 Einzelsiege für die Burgenländer gegen die Oberösterreicher bei. Oberwarts Nr. 2, Marton Marsi, sorgte im Sog von Henzell mit seinen zwei Einzelerfolgen gegen Pazsy und Presslmayer für eine ordentliche Überraschung. Somit war das Remis aus Oberwarter Sicht perfekt.

Zusammenfassend brachte die letzte Doppelrunde für alle drei Spitzenteams in gewisser Weise ein Erfolgserlebnis:

- ASKÖ Glas Wiesbauer Mauthausen darf sich nun Herbstmeister nennen, wenn auch mit dem schalen Beigeschmack zweier vergebener Punkte.

- ECE-KSV Grill Kapfenberg ließ nicht nur mit dem Remis gegen Mauthausen aufhorchen, sondern feierte dazu noch Erfolge gegen Oberwart (6:4) und Linz Froschberg (6:1). Aus dem angekündigten Titelduell zwischen Wels und Mauthausen ist somit ein Dreikampf geworden; jedenfalls wird Kapfenberg nur ganz schwer aus den Top-3 zu verdrängen sein.

- SPG Walter Wels erzielte zwei ungefährdete Auswärtserfolge gegen Stockerau und Sportklub und kann mit einem vollen Erfolg gegen Waldegg Linz in der Schlussrunde einen Punktegleichstand mit Mauthausen herstellen.

Ein deart spannendes Titelduell hat es in der Bundesliga wohl nur sehr selten zuvor gegeben. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden diese drei Spitzenteams nach der Herbstrunde nur durch einen einzigen Punkt getrennt sein; der Ausgang der Meisterschaft ist somit völlig offen. Es scheint durchaus möglich, dass eine entgültige Entscheidung erst in der allerletzten Runde fallen wird, was aus sportlicher Sicht natürlich absolut wünschenswert wäre.