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Interview  Herren 1 

»Ich werde in Zukunft daran arbeiten, mehr Emotionen zu zeigen«

Martin Storf über eine Saison mit Auf und Ab's

Erstellt von Thomas Feilmayr

Martin, deine vergangene Saison war gekennzeichnet durch einige Auf und Ab's, wie würdest du selbst im Nachhinein deine Leistungen beschreiben?

Zu Saisonbeginn habe ich wirklich sehr schlecht gespielt und einige Partien knapp verloren, dadurch hat mir dann lange Zeit das Selbstvertrauen gefehlt. Mit dem Sieg gegen Lehel Demeter (Nr. 1 der Einzelrangliste, Anm. d. Red.) im Jänner hat sich das aber glücklicherweise gedreht, und ich habe im Anschluss  einige gute Matches für mich entscheiden können. Mit ein Grund für den Saisonverlauf kann auch meine Trainingsumstellung im September gewesen sein; nachdem ich zu Beginn noch ein paar Anpassungsschwierigkeiten hatte, hat sie sich dafür in der zweiten Saisonhälfte umso mehr bezahlt gemacht.

Stichwort Trainingsumstellung - Du trainierst nun seit einem Jahr in der WSA, bist Mitglied des B-Nationalteams und somit auch immer wieder bei internationalen Turnieren im Einsatz. Bleibt da noch ausreichend Kraft für die vielen Bundesliga – Matches?

Naja, im Moment konzentriere ich mich sicher mehr auf meine internationalen Einsätze; darauf sind ja normalerweise auch die Trainingspläne abgestimmt. Somit kann es natürlich schon mal vorkommen, ein Bundesliga-Match nicht mit hundertprozentiger Fitness zu bestreiten. Trotzdem versuche ich natürlich immer, mein Bestes zu geben.

Deine beiden Mannschaftskollegen Krisztian Gardos und Christoph Maier erzielen beide trotz verringertem Trainingspensums immer noch beachtliche Leistungen. Wie erklärst du dir das?

Ganz einfach, die Beiden waren schon in ihren Jugendtagen sehr gute Spieler, haben in ihrer Vergangenheit sehr viel und hart trainiert, haben für Tischtennis viele Opfer gebracht. In den letzten Jahren waren sie auch immer im vorderen Bereich der Einzelrangliste der 1.Bundesliga zu finden. Man verliert sein Niveau nicht über Nacht, auch wenn für beide Tischtennis mittlerweile nicht mehr den Lebensmittelpunkt darstellt. Ich hoffe, sie können ihre Leistung auch in der kommenden Saison bringen.

Die kommende Saison bringt ja für deine Mannschaft eine Änderung mit sich: Du wirst dich immer wieder mit Österreichs Nachwuchshoffnung Stefan Leitgeb auf Position 3 abwechseln. Welche Tipps hast du für ihn parat, um sich in seiner ersten A-Liga Saison behaupten zu können, und wie sieht generell eure mannschaftliche Zielsetzung aus?

Nun, ich weiß noch nicht genau, wie oft wir uns abwechseln werden, das wird vor allem von unseren internationalen Einsätzen abhängen. Ich denke, für Stefan geht es in seinem ersten Jahr hauptsächlich darum, zu lernen und Erfahrung zu sammeln. Er soll und muss versuchen, immer das Beste zu geben und um jeden Ball zu kämpfen. Im Hinblick auf unser mannschaftliches Ergebnis hoffe ich, dass wir heuer einen Platz im Meister – Play Off ergattern können, nachdem uns das letztes Jahr als Tabellenvierter haarscharf nicht gelungen ist; ein leichtes Unterfangen wird es aber ganz sicher nicht.

Schlussfrage - Du bist bekannt dafür, dass man dir während deiner Matches nur sehr wenige Emotionen ansieht. An wie viele gelbe Karten kannst du dich seit deinem BL-Debüt erinnern?

(lacht) Eigentlich nur an eine. Die wurde aber ganz sicher zu Unrecht gegeben, da der Schiedsrichter gemeint hat, ich hätte den Ball absichtlich kaputt gemacht, was aber nicht stimmte. Ich werde daran arbeiten, in Zukunft mehr Emotionen zu zeigen; das ist aber nicht so einfach für mich ;-)

Das wird man gespannt verfolgen.
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!