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Spielbericht  Damen 2 

Krimi in der 2. Damenbundesliga

In diesen Tagen läuft unter dem Titel „Hitchcock“ ein Film über den Altmeister des Thrills in den österreichischen Kinos. Aufregender hätte jedoch auch der große Mann des Spannungskinos die letzten Runden in der 2. Bundesliga der Damen nicht inszenieren können.

Erstellt von Mario Wanderer
Die junge Tjasa Kelih kam an nur gegen Amstetten zum Einsatz.

Doch der Reihe nach. Nach der vorigen Sammelrunde der Damen in Oberndorf konnte Villach/2 die Führung von Übelbach zurückerobern und wollte diese, nach Möglichkeit, an diesem Wochenende in der Biedermeierstadt Baden ausbauen. Am Samstag stand anfangs das Duell mit Nachzügler SG TT Amstetten auf dem Zeitplan. Die Favoritinnen aus Österreichs südlichstem Bundesland gaben sich auch keine Blöße. Lediglich die, statt Bettina Feuerabend eingesetzte Tjasa Kelih musste sich zweimal geschlagen geben. Weder gegen Lea Schlapschy noch gegen Magdalena Zehetner konnte Kelih einen Satz für sich verbuchen. Da jedoch Natalia Kosova und Martha Wellinger weitgehend unantastbar bleiben, gewann Villach schlussendlich deutlich mit 6:2. Parallel zu dieser Begegnung konnte sich jedoch auch Konkurrent Übelbach überraschend klar mit dem gleichen Ergebnis gegen Wiener Neudorf/2 durchsetzen. Einmal mehr ragte Lisa Storrer mit drei Einzelsiegen aus dem starken Kollektiv der Übelbacherinnen heraus.

Villach will Revanche für Herbstschlappe
Das zweite Spiel für die Kärntnerinnen stand unter besonderen Vorzeichen, galt es doch gegen SG Mariahilf / Langenzersdorf zu bestehen. Von der Papierform eine schwierige, jedoch aufgrund der Tabellensituation (Mariahilf belegt den vierten Platz) machbare Aufgabe, wären da nicht die Erinnerungen an das erste Duell in der Hinrunde. Damals hatte sich die sonst souveräne Kosova Brigitte Gropper geschlagen geben müssen und damit die überraschende Niederlage des Tabellenführers eingeleitet. In Baden sollte nun die große Revanche folgen. Die ersten beiden Einzel verliefen der Rangliste entsprechend. Zunächst gewann Gropper souverän das Aufeinandertreffen der Routiniers gegen Feuerabend, anschließend setzte sich Wellinger knapp gegen Anna Pfeffer durch. Im dritten Single war dann natürlich Kosova als Ranglistenerste deutliche Favoritin gegen die Nummer 15 der Einzelrangliste Sandra Fuchs. Fuchs zeigte jedoch keinen Respekt vor der Nummer Eins der Villacherinnen und spielte frech drauf los. Es gelang ihr sogar einen fünften Satz zu erzwingen und Kosova wusste, dass dieser Punkt für die weitere Begegnung entscheidend sein konnte. Fuchs blieb jedoch konzentriert und konnte für die Sensation sorgen und die starke Slowakin bezwingen. Dies beflügelte die ganze Mannschaft und nach Siegen von Gropper gegen Wellinger und von Fuchs gegen Feuerabend kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Topspielerinnen (Kosova hatte vorher gegen Pfeffer gewonnen). Es war jedoch nicht der Tag der Natalia Kosova. Sie hatte gegen die sichere Gropper nichts zu bestellen und unterlag mit 0:3. Sandra Fuchs bewies danach erneut ihr großes Potenzial. Die Wienerin krönte einen herausragenden Nachmittag mit einem knappen Sieg gegen Martha Wellinger und besiegelte damit die, vor allem in dieser Höhe, unerwartete 2:6 Niederlage des Titelaspiranten.

Favoriten leisten sich keine weitere Schwäche
Am Sonntag hatte Villach ein weiteres schweres Spiel gegen den Vorjahresmeister SC Ossiachersee Bodensdorf 2 zu überstehen. Die Mannschaft, speziell Kosova zeigte sich jedoch gut erholt und dominierte den aktuellen Tabellendritten nach Belieben. Kosova war nicht zu bezwingen und nur Feuerabend musst sich der starken Katja Tomazic geschlagen geben. Auch hier war das Endergebnis von 6:1 für Villach in dieser Höhe kaum zu erwarten. Da sich die Damen aus Übelbach jedoch auch gegen ESV Bruck/Mur keine Schwäche leisteten und somit wieder mit einem Punkt Vorsprung die Tabelle anführen, wird der Sieger des Grunddurchgangs erst in der allerletzten Sammelrunde ermittelt. Hitchcock lässt grüßen, oder wie ein anderer Großer der Filmgeschichte sagte: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man bekommt“.