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Herren 2  Spielbericht 

Ligist zieht zurück

Mit einem Paukenschlag der negativen Art begann dieses Wochenende der easyTherm 2. Herrenbundesliga B. Die steirische Mannschaft Ligist tritt nicht mehr zu ihren Spielen in der Frühjahressaison an. Alle Begegnungen von Ligist wurden somit mit 6-0 für die jeweiligen Gegner gewertet. Ligist, das bereits im Herbst, aus finanziellen Gründen die Teilnahme an der easyTherm 1. Herrenbundesliga zurückgezogen hatte, wird somit absteigen und nicht mehr in der easyTherm Tischtennisbundesliga vertreten sein. Doch auch sportlich hatte diese Runde Bemerkenswertes zu bieten.

Erstellt von Mario Wanderer
Tarek Al-Samhoury konnte unter anderem ein spannungsgeladenes Spiel gegen Christian Luginger gewinnen.


Die Hiobsbotschaft aus der Steiermark überschattete natürlich ein wenig das sportliche Geschehen an diesem easyTherm Bundesliga Wochenende. „Am Freitag Nachmittag hat Ligist seine Teilnahme an der easyTherm 2. Bundesliga zurückgezogen. Der Verein ist in seiner Existenz allerdings offenbar nicht gefährdet und so hoffen wir, dass Ligist einen Neustart im Spitzentischtennis schaffen wird. „Oft kann so eine Situation der Neubeginn für etwas Gutes sein.“, so Bundesligachef Frank Mair in einer ersten Stellungnahme. Es ist sicher wünschenswert, dass der Verein wieder auf die Beine kommt und es bald wieder Bundesligaspiele in der Ligist Halle gibt.

Davon unbeeindruckt ging am Samstag ein absolutes Topspiel über die Bühne. Der Tabellenzweite, Flötzersteig, prallte in der heimischen Halle auf Tabellenführer Saalfelden. Die Salzburger dominieren die easyTherm 2. Herrenbundesliga B seit Saisonbeginn nach Belieben. In den ersten zwölf Spielen gab es für die jeweiligen Gegner nichts zu holen, auch Flötzersteig musste in der Hinrunde die Überlegenheit Saalfeldens zur Kenntnis nehmen. Da das Ergebnis mit 6-4 jedoch sehr knapp ausfiel, brannte Flötzersteig natürlich auf Revanche. „Wir wussten, Saalfelden ist sehr stark und wir waren darauf eingestellt, dass es eine ganz knappe Kiste werden wird.“, sagte Michael Kraft im Rückblick auf das Spiel. Eine „knappe Kiste“ wurde es auch. Hitzig und emotional ebenfalls. „Aber das gehört zum Tischtennis. Es hat sehr viel Spaß gemacht.“, war der Grundtenor der Wiener Mannschaft, die aber auch viel Lob für den Gegner, speziell deren Nummer Eins Yuri Matviychuk über hatte.

Enge Matches
Doch der Reihe nach. Die ersten beiden Einzelspiele verliefen der Papierform entsprechend. Matviychuk, seines Zeichens Einzelranglistenführender, bezwang Michael Kraft ebenso problemlos in drei Sätzen, wie Tarek Al-Samhoury seinen Salzburger Widersacher Stefan Grundner. Dann folgte jedoch bereits die erste Abweichung, im Vergleich zum Duell der Hinrunde. David Klaus konnte den Heimvorteil bestens nutzen und sich gegen den, in der Einzelrangliste fünf Plätze vor ihm rangierenden, Salzburger Christian Luginger in vier packenden Sätzen durchsetzen. Diese 2-1 Führung Flötzersteigs glich Matviychuk umgehend durch ein 3-1 gegen Al-Samhoury aus. Klaus war es dann vorbehalten, die heimische Mannschaft erneut in Führung zu bringen. Er benötigte dafür lediglich drei Sätze gegen Grundner. Das Match wogte nun hin und her. Luginger war natürlich darauf bedacht, seine Niederlage aus dem ersten Match wieder gut zu machen und dies gelang ihm durch einen Sieg gegen Kraft. Bei 3-3 kam es dann zum Spitzenspiel dieser Begegnung. Die an diesem Nachmittag bislang ungeschlagenen, David Klaus und Yuri Matviychuk, trafen aufeinander. Der Saalfeldener hatte in dieser Saison erst drei Niederlagen hinnehmen müssen und wusste, dass ein Sieg gegen Klaus wohl Pflicht war, wenn Saalfelden die weiße Weste behalten wollte. Klaus wiederum spielte groß auf und brachte die Nummer Eins der Liga an den Rand einer Niederlage. Schließlich entschieden Kleinigkeiten (und wahrscheinlich auch die größere Routine) diesen sehenswerten Schlagabtausch. Nun lag die Gastmannschaft wieder in Führung.

Es bleibt knapp
Al-Samhoury traf nun auf Luginger gegen den er im Herbst in vier Sätzen unterlegen war. Flötzersteigs bekannt kampf- und lautstarke Nummer Eins wollte dieses Ergebnis natürlich in der Rückrunde korrigieren. Dies gelang ihm, auch durch die Unterstützung der heimischen Fans, tatsächlich. In vier hartumkämpften Sätzen konnte Al-Samhoury den Ausgleich für Flötzersteig sicherstellen. Michael Kraft gewann anschließend auch noch gegen Grundner, womit Saalfeldens erstes Match ohne Sieg feststand. Mit einer Niederlage wollten sich Matviychuk und Co. jedoch nicht aus Wien verabschieden. So gaben Matviychuk und Luginger im abschließenden Doppel noch einmal alles und konnten, durch einen 3-1 Sieg gegen Al-Samhoury/Klaus, wenigstens noch das, unterm Strich sicher gerechte, Unentschieden für den Tabellenführer sichern.

Am Tabellenende konnte Judendorf/Eisbach zwar (zu zweit!) einen Punkte gegen Guntramsdorf erobern, der Rückstand auf die achtplatzierte Mannschaft aus Innsbruck dürfte aber, mit immerhin sechs Punkten, schon zu groß sein. Durch den Ausfall von Ligist könnte allerdings eine bessere Auslosung im Abstiegs-Play-Off für Judendorf herausschauen.