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Interview  Pressemitteilung  Bundesliga-Reform 

Mag. Frank Mair im Gespräch mit der ÖTTZ

Von oben angeordnete Revolutionen fanden noch nie statt...

Mag. Frank Mair - ÖTTV-Bundesligavorstand

Zunächst herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Vorsitzenden der Tischtennis-Bundesliga! Ihnen eilt der Ruf voraus, an den Grundfesten der traditionellen Bundesliga rütteln zu wollen. Wird es tatsächlich eine Revolution geben?

Vorerst vielen Dank für Ihre/Eure Glückwünsche. Ihre/Eure Frage ist wahrscheinlich folgendermaßen zu beantworten. Herkömmlich gewachsene Strukturen sollen durch neue Ideen den modernen Anforderungen der Zeit angepasst werden. Dabei dürfen natürlich die positiv geschaffenen Werte nicht verloren gehen.

Von oben angeordnete Revolutionen fanden noch nie statt, oder sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Reformen müssen von einer breiten Basis der Bundesligavereine getragen werden.

Können Sie Ihre 3 wichtigsten Ideen zur Bundesliga-Reform in Schlagworten formulieren?

Effizienz (Abwicklung des Tagesgeschäftes, wie z.B. Spieleingabe, Spielberichte, Spielverschiebungen,  Kadermeldungen, Mannschaftsanmeldungen usw... über die neue Internet-Homepage, jene Mitte September "das Licht der Welt" erblicken wird :-)

Durch Ausbau der Medienarbeit (Presse, Internet, TV,...)  Schaffung eines professionellen Werbeumfeldes für Sponsoren (Akquisition eines Hauptsponsoren - der Hauptanteil - ca. 80% der Sponsorengelder soll den BL-Vereinen zugute kommen).

Attraktivere Spielsysteme

Haben Sie auch konkrete Vorstellungen zu einer besseren Präsentation der Bundesliga in der Öffentlichkeit?

Wir sollten uns dynamisch und fortschrittlich präsentieren. Tischtennis ist eine extrem schnelle und dynamische Sportart - dieses Bild müssen wir durch bestimmte Maßnahmen nach Außen transportieren. (Stichworte: Internet, moderne Datenübermittlung, Live-Stream-Übertragungen,...)

Sehen Sie die von 7 Nationalverbänden gemeinsam durchgeführte Superliga für Klubteams als Belastung für die Bundesliga? Sollte sich der ÖTTV vielleicht gar aus dieser internationalen Liga zurückziehen?

Dazu bin ich noch zu "frisch" in meiner Position, um mir ein generelles Urteil bilden zu können. Fest steht auf jeden Fall, dass ich mir nächstes Jahr das Superligakonzept (Vermarktung, Umfeld, Rahmenbedingungen) genau anschauen werde. 

Ein offensichtlicher Problembereich im österreichischen Tischtennissport ist der Mädchen- und Frauen-Sektor. Sehen Sie Möglichkeiten, zum Abbau bestehender Defizite durch konkrete Reformmaßnahmen der Damen-Bundesligen beizutragen?

Der Frauensport MUSS! endlich ernst genommen werden. Ich werde alles Mögliche unternehmen, um den Frauensport zu fördern und vermehrt in die kommende Vermarktungsschiene einzubinden.

Wie stehen Sie zu aktuellen Bestrebungen, die Tischtennis-Bundesliga innerhalb des ÖTTV – analog zu Strukturen im ÖFB und in anderen Sportverbänden – gewissermaßen als 10. Landesverband zu etablieren?

Dem stehe ich neutral gegenüber. Bei den wichtigen Abstimmungen hat die BL ja schon 4 Stimmen (also wie ein normaler österreichischer Landesverband). Deshalb akzeptiere ich jeden Ausgang dieser Diskussion.

Zum Abschluss eine persönliche Frage: Bei welchem Klub und in welcher Spielklasse sind Sie selbst aktiv?

Als ich noch "jung" war ;-), habe ich als Nachwuchsspieler beim UTTC Raiba Frastanz in der Vorarlberger Landesliga gespielt. Dann folgte eine 15jährige TT-Pause. Vor ca. 6 Jahren fing ich beim Badener AC wieder aktiv an. Diese Saison wird wahrscheinlich meine größte Herausforderung werden - NÖ-Landesliga. Möge mein Langnoppen mir Kraft und Glück verleihen ;-)

Zum Abschluß möchte ich mich noch bei den vielen Funktionären im ÖTTV und bei den Landesverbänden/Vereinen bedanken, die mir in der schwierigen Anfangsphase weitergeholfen haben! Das macht Lust auf mehr!