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Pressemitteilung  Herren 1 

Mission erfüllt – Titel zum Abschied

Es war das erklärte Ziel von Stefan Fegerl und Daniel Habesohn, dass sie ihrem langjährigen Manager Hans Friedschröder zum Abschied noch einen Titel schenken. Im Finale der easyTherm Tischtennis Bundesliga der Herren setzte sich Weinviertel Niederösterreich gegen Walter Wels klar mit 4:1 durch. Der neuerliche Titelgewinn nach 2014 war für Wels bereits vor Spielbeginn in weite Ferne gerückt – zunächst musste ihre Nummer 1 Yuya Oshima aufgrund einer Schulterverletzung kurzfristig absagen, Zsolt Petö trat mit einem verstauchten Knöchel an und nach dem gestrigen Halbfinale war für Mihai Bobocica aufgrund seiner Rückenverletzung ein Antreten im Finale nicht mehr möglich. Zumindest das Doppel Plattner/Petö sicherte den Oberösterreichern den Ehrenpunkt im Finale.

Weinviertel Niederösterreich, Meister 2016 - Copyright: ttbundesliga/Christian Rericha

Im Gegensatz zu seinem Gegner konnte Weinviertel Niederösterreich aus dem Vollen schöpfen. Hou Yingchao stand dem Titelverteidiger wie bereits im Cup zur Verfügung und auch Stefan Fegerl und Daniel Habesohn waren fit.

Auf dem Spielbericht wurde Mihai Bobocica noch auf Position 2 geführt, trat sein Einzel gegen Hou Yingchao allerdings nicht an. Noch vor dieser Entscheidung des Italieners legte Stefan Fegerl gegen Dominique Plattner vor. Der Oberösterreicher wehrte sich nach Kräften, entschied Satz 1  sogar mit 11:8 für sich. Am Ende setzte sich der in der Weltrangliste um über 300 Plätze weiter vorne liegende Fegerl klar mit 3:1 durch. (Anmerkung: Dominique Plattner wurde zuletzt im Jänner 2016 auf Rang 341 der ITTF Weltrangliste geführt.)

Nach der Aufgabe von Mihai Bobocica konnte Daniel Habesohn in seinem Spiel bereits die Vorentscheidung herbeiführen. Der gebürtige Wiener lieferte sich mit Zsolt Petö einen zu Beginn offenen Schlagabtausch. Mit Fortdauer der Partie erlangte Habesohn dann schließlich die Oberhand und gewann 3:1.

Dominique Plattner und Zsolt Petö konnten im Doppel kurzfristig nochmals für Spannung sorgen, besiegten die beiden Europameister im Doppel (Anm.: Stefan Fegerl amtierender Europameister im Doppel, Daniel Habesohn Europameister im Doppel 2012) sensationell mit 3:2.

So kam auch Hou Yingchao noch zu seinem Abschiedsspiel im Dress von Weinviertel Niederösterreich. Der ehemalige Weltranglisten 10. (Jänner 2007) kontrollierte die Partie gegen Dominique Plattner von Beginn an. Für Plattner war es das dritte Spiel in Serie an diesem Nachmittag, dem variantenreichen Spiel seines Gegenübers hatte er nicht mehr viel entgegenzusetzen.

Wie bereits 2015 sicherte sich Weinviertel Niederösterreich damit erneut das Double aus Cup und Meistertitel. Für Stefan Fegerl und Daniel Habesohn war es der vorläufig letzte Auftritt in der easyTherm Tischtennis Bundesliga. Fegerl schlägt ab kommender Saison für Borussia Düsseldorf auf, Daniel Habesohn für Post SV Mühlhausen.

Die beiden Nationalteamspieler hinterlassen mit den unzähligen Titeln einen großen Fußabdruck in der easyTherm Tischtennis Bundesliga. Mit der damaligen SVS Niederösterreich waren sie Serienmeister, mussten lediglich 2014 Walter Wels den Vortritt lassen, gewannen die Superliga 13 Mal, den 2012 eingeführten Cup zwei Mal und holten 2008 den Pot in der Champions League.

Nach der Auflösung der SVS Niederösterreich und der Gründung von Weinviertel Niederösterreich setzten sie ihre Dominanz fort und man holte zwei weitere Cup- und Meistertitel. Am 27. Mai hat Weinviertel Niederösterreich im Rückspiel im Finale des ETTU Cup noch die Chance auf einen weiteren Titel in dieser Saison. Das Hinspiel gegen Werder Bremen gewannen die Niederösterreicher auswärts mit 3:1.

Stefan Fegerl, Weinviertel Niederösterreich: „Wir haben die ganze Saison über dominiert. Der Titel zum Abschluss war jetzt nochmals wichtig für uns. Speziell ich habe unserem Manager Hans Friedschröder einen Titel zum Abschied versprochen. Jetzt haben wir zu Beginn der Saison den Cup geholt, heute die Meisterschaft und nächste Woche haben wir im ETTU Cup sogar noch die Chance auf das Triple.“

Daniel Habesohn, Weinviertel Niederösterreich: „Auch wenn Walter Wels heute 100% fit angetreten wäre, wären wir in jedem Spiel Favorit gewesen. Im Doppel sind Stefan und ich nicht wirklich eingespielt, da muss man Dominique Plattner und Zsolt Petö gratulieren.“

Dominique Plattner, Walter Wels: „Unter diesen Voraussetzungen war unser Ziel ins Finale einzuziehen. Das haben wir geschafft und wir sind stolz darauf zweitstärkste Kraft hinter Weinviertel Niederösterreich zu sein. Für die heimische Liga ist sehr schade, dass der Verein sich nach dieser Saison auflöst. Wir werden natürlich alles daran setzen nächstes Jahr den Titel zu holen.“

Mihai Bobocica, Walter Wels: „Vor einer Woche im Training bekam ich nach zehn Minuten einen Stich im Rücken. Es fühlte sich wie ein Messerstich an, tags darauf musste ich deswegen sogar ins Spital. Für das Halbfinale habe ich einige Schmerztabletten genommen. Das Ziel war ins Finale zu kommen, da konnte ich die Mannschaft aber nicht mehr unterstützen, da ich die Schmertabletten wieder absetzen musste.“

Das Ende einer Ära

Die easyTherm Tischtennis Bundesliga muss sich nicht nur von seinen heimischen Stars Stefan Fegerl und Daniel Habesohn verabschieden – Weinviertel Niederösterreich wird in der kommenden Saison nicht in der höchsten Spielklasse antreten. Manager Hans Friedschröder, der über Jahrzehnte hinweg mit der vormaligen SVS Niederösterreich und der nunmehrigen Weinviertel Niederösterreich, die heimische Tischtennis-Szene dominierte und prägte, wird den Verein nach Ende der Saison auflösen.

Aufsteiger erobert Bronze

Baden konnte in seiner ersten Saison in der höchsten Spielklasse für einige Überraschungen sorgen. Nachdem man erst vor einer Woche die Teilnahme am Meister-Playoff durch ein Unentschieden gegen Weinviertel Niederösterreich und einen Sieg über Walter Wels fixieren konnte, schlug man auch dem Vize-Meister von 2015, der SG Stockerau, im Spiel um Platz 3 ein Schnäppchen.

Kirill Gerassimenko behielt in drei Sätzen gegen David Serdaroglu die Oberhand und sorgte gleich mal für die Führung der Gastgeber des Finalturniers. Krisztian Molnar konnte im Anschluss durch seinen 3:1-Erfolg über Stanislav Golovanov ausgleichen, danach war jedoch nur noch Baden am Wort.

Andreas Levenko brachte sein Team gegen Janos Jakab erneut in Führung, dabei sah alles zunächst nach einem Sieg des Ungarn aus. Satz 1 und 2 holte sich der Legionär in Diensten der SG Stockerau jeweils mit 11:8. Levenko schaffte sensationell noch die Wende und siegte am Ende mit 3:2. 

Das Doppel Molnar/Jakab musste nach dem ersten Satz w.o. geben wodurch auch Spiel 4 an die Badener ging. Kirill Gerassimenko machte danach gegen Krisztian Molnar mit 11:7, 11:7, 11:4 rasch alles klar.

 

Meister-Playoff Herren, Finale

Weinviertel Niederösterreich Walter Wels 4:1
Stefan Fegerl Dominique Plattner 3:1 (8:11, 12:10, 11:7, 11:3
Hou Yingchao Mihai Bobocica w.o.
Daniel Habesohn Zsolt Petö 3:1 (11:6, 4:11, 11:7, 11:3
Fegerl/Habesohn Plattner/Petö 2:3 (11:9, 5:11, 5:11, 11:9, 5:11
Hou Yingchao Dominique Plattner 3:0 (11:6, 11:7, 11:8)

 

Spiel um Platz 3

SG Stockerau Baden AC 1:4
David Serdaroglu Kirill Gerassimenko 0:3 (7:11, 7:11, 8:11
Krisztian Molnar Stanislav Golovanov 3:1 (11:8, 11:4, 6:11, 13:11)
Janos Jakab Andreas Levenko 2:3 (11:8, 11:8, 5:11, 9:11, 5:11)
Molnar/Jakab Gerassimenko/Levenko 0:3 (8:11, 0:11, 0:11)
Krisztian Molnar Kirill Gerassimenko 0:3 (7:11, 7:11, 4:11)