Es war ein Match auf allerhöchstem Niveau vor knapp über 100 Zuschauern in der Sporthalle Vogelweide in Wels. Auf Antrag des SVS Niederösterreichs hatte man den Spielbeginn auf 17:00 Uhr verlegt, damit Vorbereitung und Anreise nach dem Champions League Fight am Abend zuvor nicht zu große Strapazen entstehen lassen.
Gleich zu Beginn bot sich den tollen Fans der SPG Walter Wels ein wahrer sportlicher Augenschmaus: Lehel Demeter (HUN) konnte zwar gegen Chen Weixing in jedem einzelnen Satz äußerst gut mithalten, jedoch setzt sich zum Satzende doch immer die etwas höhere Qualität und Klasse durch. Der Ungar muss sich drei Mal mit 9:11 geschlagen geben und die Überlegenheit des wohl besten europäischen Verteidigers anerkennen.
Im zweiten Spiel des Tages wartete bereits der nächste Kracher: der junge Serbe Zsolt Petö, seines Zeichens als einzig regelmäßig eingesetzter Spieler in der 1. Bundesliga noch unbesiegt und somit Nummer eins der Einzelrangliste. Ihm gegenüber Stefan Fegerl, der nur wenige Stunden zuvor in der Champions League gegen Wang Jian Jun (AS Pontoise Cergy) wohl eines seiner besten Spiele ablieferte und mit zwei Matchbällen leider noch verlor. Es entwickelte sich ein ständiges Hin und Her, mit spektakulären Ballwechseln und dem besseren Ende für den jungen Serben. Im Nachspiel des fünften Satzes konnte er für Wels ausgleichen und die heimischen Fans in Entzückung versetzen.
In der Hinrunde entwickelte sich zwischen dem Welser Dominique Plattner und dem für SVS Niederösterreich agierenden Jungvater Daniel Habesohn noch ein Fünfsatzkrimi. Diesmal aber blieb der favorisierte Habesohn souverän und konnte sein Team mit einem Dreisatzerfolg 2:1 in Front bringen.
Die vermeintliche Vorentscheidung brachte dann das Doppel, welches in vier Sätzen an Fegerl/Habesohn ging und dabei Petö/Plattner kaum eine Chance ließen. Der Serienmeister aus dem Osten Österreichs lag somit 3:1 in Front und in Spiel fünf zwischen Lehel Demeter und Stefan Fegerl erwartete man „eigentlich“ den vierten Punkt für die Schwechater . . . .
Aber es kam anders als man dachte, denn der routinierte Ungar konnte den Waldviertler Stefan Fegerl in vier Sätzen doch etwas überraschend besiegen und brachte Wels nochmals auf 2:3 heran. Chen Weixing ließ jedoch nicht lange die Hoffnung der heimischen Fans aufkeimen und konnte konzentriert und recht schmerzfrei wirkend mit einem problemlosen 3:0 gegen Zsolt Petö den 4:2 Endstand besiegeln.
„Wir können mit der bisherigen Saison und dem zweiten Tabellenplatz schon mehr als zufrieden sein, denn vom Kader her, ist SVS Niederösterreich doch um einiges stärker einzuschätzen als wir. Wollen wir hier eine Chance haben im direkten Duell, muss schon alles für uns laufen. Wir wissen dies jedoch einzuschätzen und auch unsere zahlreichen Zuschauer hatten heute bei diesem Spiel, trotz der Niederlage, viel Spaß beim Zusehen“, so Dominique Plattner in einer ersten Stellungnahme nach dem Spiel.
