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Damen 2 

Titelrennen: Wiener Neudorf setzt sich ab

Im Dreikampf um den Meistertitel hat sich Riha Open Wiener Neudorf bei der ersten Sammelrunde der Rückrunde absetzen können. Die Verfolgerinnen hingegen rutschten aus oder konnten sich im direkten Duell nicht behaupten. Neudorf landete zudem einen Transfercoup, der wohl alle Titelhoffnungen der Konkurrentinnen zerplatzen lässt.

Erstellt von Tobias Neuhold
Wiener Neudorfs Nachwuchsstar Jennifer Henning spielt sich mit ihren Teamkolleginnen konzentriert in Richtung Aufstieg. Copyright: Alexander Henning.

Erfolgreicher Auftakt für Herbstmeister

Riha Open Wiener Neudorf absolvierte einen erfolgreichen Auftakt in die zweite Saisonhälfte. Bei der ersten Sammelrunde der Rückrunde vergangenes Wochenende in St. Veit an der Gölsen machten die Damen des Tabellenführers dort weiter, womit sie im Dezember aufhörten, nämlich dem souveränen Siegen. Am Samstag war für die Gegnerinnen aus Kremsmünster und Baden überhaupt nichts zu holen, beide Begegnungen gewann Wiener Neudorf ohne Matchverlust mit 6:0. Damit revanchierten sich die Titelaspirantinnen im Industrieviertel-Derby gegen den Badener AC nach der 2:4-Schmach der Hinrunde im September. Es ist die bis dato einzige Saisonniederlage am Konto der Neudorferinnen, denn auch im vorentscheidenden Spiel für das Titelrennen am Sonntag gegen die Hausdamen von SCHWAB Küchen-Tischlerei St. Veit/Hainfeld ging man als klarer Sieger von der Platte. Den einzigen Matchverlust bei der 1:5-Niederlage erlitt Nachwuchsspielerin Jennifer Henning gegen Lisa Fuchs. Jedoch konnte die Hoffnungsträgerin überraschend die Einzelranglistenvierte Claudia Steinbacher in fünf Sätzen niederringen.

Neunmalige Europameisterin als Verstärkung

Sehr stark mitverantwortlich für den Rückrundenauftakt nach Maß waren aber nicht nur die Performances von Henning und Legionärin Truzsinszki (HUN), sondern auch eine hochkarätige Neuverpflichtung auf Seiten von Riha Open Wiener Neudorf. Mit Valentina Popova (SVK) konnte nicht weniger als eine neunmalige Europameisterin und dreifache Olympiastarterin verpflichtet werden. Die lebende Tischtennis-Legende ist mit 61 Jahren zwar nicht mehr die Jüngste, doch die sechs gewonnen Einzelmatches ohne Satzverlust bewiesen, dass Popova nach wie vor schwer zu schlagen ist. Einem Aufstieg sollte nach diesem Transfercoup eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Die Verfolger St. Veit/Hainfeld und Fürstenfeld weisen bereits einen Rückstand von vier bzw. sechs Punkten auf Tabellenführer Wiener Neudorf auf. ATUS Fürstenfeld rutschte zudem im Südsteirer-Derby mit USV Indigo Graz aus, verlor das Entscheidungsdoppel im fünften Satz und fiel auf Tabellenplatz drei zurück. Auch weil das so wichtige direkte Duell mit SCHWAB Küchen-Tischlerei St. Veit/Hainfeld mit 2:4 verloren ging.

Abstiegskampf: Oberpullendorf aus dem Schneider

Sehr stark an diesem Wochenende präsentierte sich Oberpullendorf 2. Der einzige Liga-Vertreter des Burgenlandes startete wohl mit einer der jüngsten Aufstellungen in der Geschichte der Bundesliga: Julia Dür (U132) und die beiden Eigenbauspielerinnen Elina Fuchs (U132) und Pauline Tajmel (U152) bildeten das Gespann, um sich allmählich aus dem Abstiegskampf zu befreien. Schlusslicht ESV Bruck/Mur 2 war keine allzu große Hürde, der 4:2-Sieg fiel recht klar aus. Der knappe 4:3-Erfolg gegen USV Indigo Graz war schon weniger zu erwarten. Die Mädchen zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung, alle drei Nachwuchsasse gewannen eine Partie und es ging ins entscheidende Doppel. Julia Dür und Elina Fuchs standen als aktuelle Nr. 2 und 3 der österreichischen U13-Rangliste der Paarung Yang/Dashzeveg gegenüber. Die beiden U15-Nationalteamspielerinnen konnten das Doppel mit 3:1 für sich entscheiden und besiegelten so den Sieg. Im Sonntag gelang sogar gegen Titel-Mitfavorit ATUS Fürstenfeld fast die Sensation. Nach einer bärenstarken Leistung von Julia Dür, die zuerst die Einzelranglistendritte Veronika Tuslova (CZE) mit 3:0 und die Einzelranglistenfünfte Daniela Mitar mit 3:2 bezwingen konnte, ging es abermals ins Entscheidungsdoppel. Dort waren aber Tuslova/Mitar für Fuchs/Dür zu stark (1:3). Nichtsdestotrotz verbesserten sich die Burgenländerinnen vom vorletzten Platz um zwei Ränge auf Platz 9 und haben nun einen Polster von sechs Punkten auf den letzten Platz, der gleichbedeutend mit dem Abstieg ist.

Kirchbichl und Feldkirch nähern sich Top Drei

Ohne Niederlage in St. Veit an der Gölsen blieben neben Riha Open Wiener Neudorf auch TTC Raiba Kirchbichl 2 und TTC Sparkasse Feldkirch. Die Vorarlbergerinnen konnten die hinter ihnen platzierten Teams OTGU2, BEBU2 und IND1 allesamt besiegen. Lediglich gegen USV Indigo Graz wurde es knapp. Im entscheidenden Doppel behielten jedoch Sibel Sallamaci und Lian Jin gegen Lytvyn/Yang mit 3:0 die Oberhand. Mit neun Siegen bei fünf Niederlagen reihen sich die Damen aus dem Ländle zurzeit auf Tabellenplatz 5 ein. Eine Position davor findet man die Zweier-Mannschaft des TTC Raiba Kirchbichl. Die drei Siege an diesem Wochenende gegen VOI1, KRMÜ1 und SGBB2 halfen dabei, den guten vierten Platz zu halten. Nur ATUS TT Voitsberg-Lipizzanerheimat erwies sich als schwer zu knackende Nuss: Die Weststeirerinnen gehen durch Neuzugang Rosa Sauer verstärkt in die Rückrunde. Diese feierte mit einem 3:0-Sieg gegen die Einzelranglistenzweite Martina Kapfinger gleich einen gelungenen Einstand. Im Entscheidungsdoppel waren dann jedoch wieder die Tirolerinnen siegriech, wenn auch äußerst knapp in fünf Sätzen.

 

Tabelle, 2. Damen-Bundesliga - 2021/2022

Rang

Mannschaft

T-Abk.

Sp

S

U

N

Sp-V

Sz-V

P

+

1. Riha Open Wiener Neudorf 1 NEUD1 14 13 0 1 65 : 20 210 : 85 42 (2) 
2. SCHWAB Küchen - Tischlerei SG Veit / Hainfeld 1 SGVH1 14 11 0 3 63 : 22 207 : 92 38 (2) 
3. ATUS Fürstenfeld 1 AFUE1 14 10 0 4 63 : 25 208 : 111 36 (2) 
4. TTC Raiba Kirchbichl 2 KIRB2 14 9 0 5 50 : 40 173 : 150 34 (2) 
5. TTC Sparkasse Feldkirch 1 FELD1 14 9 0 5 47 : 40 169 : 149 32  
6. ATUS TT Voitsberg-Lipizzanerheimat 1 VOI1 14 8 0 6 44 : 46 161 : 165 28  
7. Badener AC 2 SGBB2 14 6 0 8 34 : 53 129 : 185 28 (2) 
8. USV Indigo Graz 1 IND1 14 6 0 8 42 : 51 150 : 193 26  
9. Oberpullendorf 2 OBERP2 14 4 0 10 33 : 57 121 : 192 24 (2) 
10. Oberes Triestingtal/Guntramsdorf 2 OTGU2 14 4 0 10 33 : 55 137 : 182 22  
11. TuS Raiffeisen Kremsmünster 1 KRMÜ1 14 3 0 11 32 : 57 135 : 185 20  
12. ESV Bruck/Mur 2 BEBU2 14 1 0 13 23 : 63 98 : 209 18 (2)