Eine derartige Situation hat es aller Wahrscheinlichkeit nach in der Bundesliga noch nie zuvor gegeben - nach dem vergangenen Wochenende konnte Titelaspirant SPG Walter Wels erstmals in der laufenden Saison nach Punkten mit dem großen Konkurrenten ASKÖ Glas Wiesbauer Mauthausen gleichziehen, und sollte ECE KSV-Grill Kapfenberg im Nachtragsspiel gegen UTTC Oberwart Anfang Februar seiner Favoritenrolle gerecht werden, so würden sich nach 12 gespielten Runden drei Mannschaften (!) punktegleich an der Tabellenspitze finden.
Die beiden Oberösterreich-Derbys dieser Runde brachten - wenn man sich die Ergebnisse der Hinrunde vor Augen führt - eine halbe Drehung beider Partien: Während die Messestädter aus Wels gegen Waldegg Linz im Dezember über ein 5:5 nicht hinauskamen, feierten sie nun einen 6:3 - Erfolg, wogegen sich das vergangene 6:1 Mauthausens über Linz-Froschberg nun in ein Remis verwandelte.
Die Begegnung Wels - Waldegg startete abermals mit einem Doppelerfolg der Welser Paarung Lehel Demeter / Zsolt Petö, der für sich genommen noch keine Vorentscheidung brachte, wohl aber die nächsten beiden Einzel: Dominique Plattner blieb gegen Tomas Janci, Nr.1 der Gäste und bis Mitte der 90er in den Top-50 der Welt klassiert, zur Überraschung aller glatt mit 3:0 erfolgreich, wogegen es für Lehel Demeter gegen Michael Pichler angesichts eines 0:2 - Satzrückstandes nicht sonderlich gut aussah. Demeter allerdings konnte sich noch gewaltig steigern und rang den Salzburger im Dress der Linzer schließlich im Entscheidungssatz nieder. Zwar erwischte Laszlo Magyar, der dritte Mann der Donaustädter, einen Traumtag und legte ein sensationelles 3-0 Gesamtscore hin, Janci hingegen fand nach seiner Auftaktniederlage überhaupt nicht mehr zu seinem Spiel und blieb gar ohne Satzgewinn. Zusammen mit dem mühelosen Sieg von Petö über Pichler ergab das einen verdienten 6-3 Erfolg der Welser.
Für Noch-Tabellenführer Mauthausen kann die Devise nach diesem Wochenende wohl nur lauten: Abhaken und nach vorne blicken. Das überzeugende 6:1 in der Hinrunde gegen Linz-Altstadt ließ eigentlich kein allzu spannendes Match erwarten, doch spätestens nach dem Verlust des Auftaktdoppels und der knappen 5-Satz Niederlage von Bernhard Presslmayer gegen Csaba Molnar taten sich dunkle Wolken am Mauthausener Horizont auf. Presslmayer und Topspieler Ferenc Pazsy blieben dann auch tatsächlich weit unter ihren Möglichkeiten, beide mussten sich Molnar und Feng Xiaoquan mehr oder weniger deutlich geschlagen geben und blieben nur über Martin Leonhartsberger erfolgreich. Dass die Donaumärkter die Spitzenposition überhaupt noch innehaben, ist Altmeister Ding Yi zu verdanken, der wieder einmal ein 3:0 hinlegte und damit den Punktgewinn rettete.
