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Pressemitteilung  Spielbericht  Herren 1 

Entscheidungen oben wie unten

Wels bleibt im Titelrennen, Sportklub sichert sich den Klassenerhalt

Erstellt von Thomas Feilmayr
On Top - Zsolt Petö legte gegen Kapfenberg ein 3:0 hin

Das vergangene Wochenende brachte in der Herren-Bundesliga erstmals seit langer Zeit wieder so etwas wie "Klarheit" in der Tabelle - sowohl an der Spitze, wie auch im Abstiegskampf.

 

ECE-KSV Grill Kapfenberg - SPG Walter Wels 4:6

Im Spiel der Runde standen sich am Sonntag mit ECE-KSV Grill Kapfenberg und SPG Walter Wels der Tabellenzweite- und dritte gegenüber, punktgleich miteinander und gleichsam mit Spitzenreiter Mauthausen. Für beide Mannschaften war also quasi "Verlieren verboten", wollte man sich die Titelchancen nicht verbauen.

Bereits vor Spielbeginn hatte die Gastgeber aus der Steiermark eine Schrecksekunde zu verdauen: Deren Nr.1, Ex-Nationalspieler Christoph Simoner, hatte sich im Vorfeld eine Schulterverletzung zugezogen; sein Antreten schien lange Zeit fraglich, schlussendlich entschied er sich aber dennoch, vor allem angesichts der Wichtigkeit dieser Begegnung, für ein Antreten.

Die Begegnung selbst war dann eines Top-Spiels absolut würdig. Nun aber der Reihe nach - Im Auftaktdoppel trafen Gabor Gerold und Martin Heimberger auf das eingespielte Welser Doppel Lehel Demeter und Zsolt Petö. Auf dem Papier zwar eigentlich Favorit, mussten die Oberösterreich aber bald die Stärke ihrer Gegner anerkennen. Gerold/Heimberger vermochten es, viele Rückstände wegzustecken und aufzuholen, und gewannen am Ende unerwartet, aber verdient mit 3:1. 

Die ersten beiden Einzel lauteten Heimberger - Petö und Gerold - Dominique Plattner. Während der serbische Nationalspieler Petö gegen Heimberger einen glatten 3:0 Erfolg landen konnte, entwickelte sich die Partie zwischen Routinier Gerold und B-Nationalteamspieler Plattner zu einem ersten richtigen 5-Satz-Krimi. Gegen Ende erwies sich der Ungar im Dress der Kapfenberger als der etwas abgebrühtere, gleichzeitig auch glückliche Spieler, womi die Steirer nun 2:1 in Führung gingen.

Lehel Demeter blieb im Anschluss gegen den gehändicapten Christoph Simoner ziemlich mühelos mit 3:0 erfolgreich, während am Nebentisch Petö eine seiner besten Leistungen der laufenden Saison abrufen konnte und Gerold zur Überraschung vieler ebenfall mit 3:0 abfertigte, womit der oberösterreichische Titelanwärter nun erstmals in Führung ging.

Wesentlich mehr Mühe als zuvor hatte Demeter nun im Spiel gegen Heimberger. Letztlich retteten den ungarischen Ex-Teamspieler nur seine Routine und sein gefährliches Rückhand-Service; er blieb schließlich im Nachspiel des vierten Satzes erfolgreich. Quasi ein Spiegelbild zu dieser Begegnung war das Aufeinandertreffen zwischen Simoner und Plattner - im Grunde eine ausgeglichene Partie zwischen zwei Spielern, die sich beide sehr gut kennen; dennoch gab das Service Simoners am Ende den Ausschlag für dessen 3:1 Erfolg.

4:3 stand es somit für die Welser vor den letzten drei Einzeln. Diese wurden mit dem rein ungarischen Duell zwischen Demeter und Gerold begonnen, in dem man zahlreiche lange Ballwechsel beobachten konnte. Gerold ging zunächst mit 2-0 Sätzen in Führung, Demeter gelang aber postwendend der Satzausgleich. Im Entscheidungssatz gab es dann ein langes Hin und Her, bis der Welser Demeter bei 10:9 den ersten Matchball hatte. Den Matchgewinn vor Augen, unterlief ihm aber gerade hier ein vermeintlich leichter Fehler, was Gerold nun beflügelte, der Kapfenberger verbuchte die nächsten beiden Punkte, was ihm den 3:2 - Sieg und seiner Mannschaft den 4:4 - Ausgleich brachte - Dramatik pur!

Bei diesem Stand biss nun Christoph Simoner ein letztes Mal die Zähne zusammen und leistete dem an diesem Tag in Topform agierenden Zsolt Petö erheblichen Widerstand. Mit zunehmender Intensität und Matchdauer tat allerdings die Verletzung doch ihr Übriges, und Petö blieb somit auch in seinem dritten Einzel ungeschlagen.

Das letzte Spiel des Tages brachte das Duell zweier Nationalteamkollegen und Trainingspartner, in dem Dominique Plattner, der aufgrund einer klaren Führung im Head-to-Head - Vergleich als Favorit gestartet war, die Nerven behielt und Martin Heimberger deutlich mit 3:0 in die Knie zwang.

Damit blieb Wels wie bereits in der Hinrunde gegen Kapfenberg erfolgreich und darf weiterhin vom Titel träumen. Viel Zeit dafür bleibt allerdings nicht, denn das große Titelduell mit Mauthausen wird bereits in etwas weniger als zwei Wochen steigen. Dazu wird an dieser Stelle noch ausführlich berichtet werden.

Für Kapfenberg hingegen wird es nun aller Vorraussicht nach wohl Platz 3 in der Endabrechnung werden, im Play-Off winkt dafür das Prestigeduell mit Serienmeister SVS Niederösterreich. "Eine besondere Herausforderung", tönt es aus dem Lager der Obersteirer.

 

Tischtennis Sportklub Wien - Don Bosco Graz 6:1

Wie zuvor bereits berichtet, hatte der Tischtennis Sportklub Wien nach dem überraschenden, sofortigen Rückzug Lavamünds aus der Bundesliga nun alle Möglichkeiten, den Klassenerhalt doch zu schaffen. Dafür notwendig waren zwei weitere Zähler, um Lavamünd zu überholen (die Kärntner bleiben mit den Punkten aus der Hinrunde in der Tabelle) und den Abstand auf die Schlusslichter Don Bosco Graz und Kuchl abzusichern.

In souveräner Manier gelang dies bereits dieses Wochenende im direkten Duell mit den Steirern: In Bestbesetzung angetreten, landete der Traditionsverein den (erwarteten) 6:1 - Erfolg, womit die Abstiegsfrage nun geklärt sein dürfte. Anton Kutis, Wolfgang Päuerl und Norbert Rapolt sorgten mit durchwegs ungefährdeten Siegen (einzig Rapolt musste sich Jan-Peter Schanbacher geschlagen geben) dafür, dass auch kommende Saison die Bundeshauptstadt Wien in Österreichs höchster Spielklasse vertreten sein wird.