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Spielbericht  Herren 2 

Wr. Neudorf weiterhin auf dem besten Weg

Es war wohl als vorweggenommenes Finale des Grunddurchgangs zu sehen, das Spiel der 4. Frühjahrsrunde zwischen Oberndorf/Melk und Wiener Neudorf in der easyTherm 2. Herren-Bundesliga A. Erhoffen konnte man sich als neutraler Beobachter eine enge Partie, womöglich sogar, der Spannung zu Liebe, einen Oberndorfer Erfolg. Doch Wiener Neudorf ließ nur kurz Hoffnung bei den Melktalern aufkeimen, setzte sich schlussendlich aber klar durch und ist höchst wahrscheinlich schon mit einer Hand an dem Titelpokal des Grunddurchgangs dran.

Erstellt von Thomas Pinka
Jaromir Truksa (Wiener Neudorf) im Vordergrund gegen Thomas Daxböck (Oberndorf/Melk) mit Schiedsrichter Dieter Sarma

Vor leider nur einer mäßigen Kulisse von geschätzten zwanzig Zusehern, die Mehrheit schloss sich lieber dem Oberndorfer Faschingsgschnas an oder genoss das traumhafte Wetter, ging das absolute Spitzenspiel Zweiter gegen Erster in Szene - sogar am Tag davor gegen den Tabellenletzten Sierndorf fanden sich mehr Zuseher in der Oberndorfer Tischtennishalle ein. „Grundsätzlich haben wir nicht schlecht begonnen, konnte doch Tomasz Wisniewski (Anm. Oberndorf/Melk), Jaromir Truksa (Anm. Ranglistenführender von Wiener Neudorf) recht souverän mit 3:1 besiegen. Ich habe mich am Nebentisch auch recht gut präsentiert, musste mich aber Wojciech Kolodziejczyk in vier Sätzen geschlagen geben.“, lautet das erste Resümee des Oberndorfers Clemens Gal.

Der Zwischenstand von 1:1 ließ die Hoffnung an eine Sensation am Leben, doch dann folgte wohl die erste echte richtungsweisende Partie des sonntägigen Tischtennisvormittags: „Wiener Neudorf war ein sehr starker Gegner, aber Thomas Daxböck (Anm. Oberndorf) hatte wirklich einen rabenschwarzen Tag. In seiner Partie gegen Maciej Kolodziejczyk hat der junge Wiener Neudorfer sehr riskant gespielt, aber praktisch fehlerlos.“, war die 0:3 Niederlage Daxböcks gegen den U15 Nationalspieler schnell erklärt. Wiener Neudorf ging damit abermals 2:1 in Front und in der vierten Partie des Tages lag es dann an Oberndorfs Polen Wisniewski gegen Wojciech Kolodziejczyk dran zu bleiben und auszugleichen, jedoch präsentiert sich Kolodziejczyk nach seiner Verletzung wieder beinahe in Normalform und konnte sich in vier Sätzen den Sieg sichern. Nach einem erneuten, schnellen 0:3 von Daxböck, diesmal gegen Truksa, war die Wirkung des Ergebnisses auf die Zuschauer merkbar. „Die Stimmung litt leider sehr stark unter dem schnellen Spielverlauf von 1:1, in nur wenigen Minuten, auf 1:4. Zu gut und konstant agierten die Kolodziejczyks“, fasst Gal das Seelenleben der Oberndorfer Tischtennisfans kurz zusammen und ist voll des Lobes gegenüber seiner Kontrahenten.

In Spiel sechs rechnete sich Gal dann durchaus vorhandene Chancen gegen Maciej Kolodziejczyk aus, doch die ersten beiden Sätzen gingen jeweils mit Satzbällen verloren und im dritten Satz war es dann schnell entschieden und der österreichische Nachwuchsnationalspieler konnte sein Team mit 5:1 in Führung bringen. Als dann noch Daxböck mit seinem dritten 0:3 den Tag beendete, diesmal gegen Wojciech Kolodziejczyk, war das Match auch theoretisch entschieden und Wiener Neudorf mit 6:1 durch.

„Schlussendlich ein verdienter Sieg für Wiener Neudorf und leider konnten wir das Spiel nicht spannender gestalten. Gegen solch einen Gegner muss eben alles zusammenpassen und die Chancenauswertung hoch sein. Wir sind mit unserer Tabellenplatzierung aber trotzdem zufrieden und hoffen den zweiten Platz verteidigen zu können. Deshalb ist unser nächstes Spiel gegen Mauthausen auch richtungsweisend für uns.“, so Clemens Gal mit seinem abschließenden Fazit zu dem heutigen Spiel und zur weiteren Zielsetzung der Saison. 

Das ausgesprochene Ziel Oberndorfs kann auch durchaus erreicht werden, haben doch die unmittelbaren Konkurrenten wie z.B. Mauthausen, der Sportklub Wien und Guntramsdorf noch ein schwieriges Restprogramm und Oberndorf selbst bereits den Sportklub aus Wien und Wiener Neudorf terminlich gesehen hinter sich. Prinzipiell ortet aber Clemens Gal eine recht besorgniserregende Entwicklung in Österreichs Tischtennis: „Die Zuschauerzahlen nehmen spürbar ab, ehrenamtliche Funktionäre werden immer weniger und was mit der toll gepriesenen Vermarktung der Bundesliga geschieht, ist mir auch ein Rätsel, im Speziellen was mit dem Geld passiert. Und was man so hört, sollen sich in der kommenden Saison abermals Teams zurück ziehen, weil es immer schwieriger wird lukrative Sponsoren zu halten bzw. zu finden“. Bloß ein subjektiver Eindruck oder tatsächlich das aktuell objektive Bild in Österreichs Tischtennisszene, die nähere Zukunft wird es weisen.  

Man darf gespannt sein, wie es mit der kommenden Runde der easyTherm 2. Herren-Bundesliga A in zwei Wochen weitergeht und wie sich dann die diversen Teams präsentieren. Wir halten euch wie gewohnt am laufenden und werden wohl in unserem nächsten Bericht über das Nachbarschaftsderby zwischen Gumpoldskirchen und Guntramsdorf berichten.